Fließgewässer sind natürlich entstandene, langgestreckte Gerinne, in denen das Oberflächenwasser abfließt.  Die Gewässerstruktur und teilweise auch die direkte Umgebung an Land sind geprägt von dem vorhandenen Gefälle, der Größe des Einzugsgebietes und den Bodenverhältnissen.

Quellen

In den Oberläufen insbesondere des Berglands ist das Gefälle meistens höher und das Einzugsgebiet kleiner. Aufgrund der hohen Fließgeschwindigkeit und der gerichteten Strömung ist der Bachverlauf relativ gradlinig und das Substrat besteht größeren Steinen und Felsblöcken, da das feinere Material von der Strömung mitgerissen wird. Im norddeutschen Tiefland ist das Gefälle in der Regel auch in den Oberläufen geringer, das Substrat besteht aus Steinen, Kies und Sand (Anteil des jeweiligen Substrattyps ist abhängig von den Bodenverhältnissen), es finden sich aber auch Abschnitte mit sehr feinem Substrat und Totholzansammlungen.

Oberläufe

In den Oberläufen insbesondere des Berglands ist das Gefälle meistens höher und das Einzugsgebiet kleiner. Aufgrund der hohen Fließgeschwindigkeit und der gerichteten Strömung ist der Bachverlauf relativ gradlinig und das Substrat besteht aus größeren Steinen und Felsblöcken, da das feinere Material von der Strömung mitgerissen wird. Im norddeutschen Tiefland ist das Gefälle in der Regel auch in den Oberläufen geringer, das Substrat besteht aus Steinen, Kies und Sand (Anteil des jeweiligen Substrattyps ist abhängig von den Bodenverhältnissen), es finden sich aber auch Abschnitte mit sehr feinem Substrat und Totholzansammlungen.

Mittel- und Unterläufe

Mit abnehmendem Gefälle sinkt in den Mittel- und Unterläufen die Fließgeschwindigkeit, das Substrat wird zunehmend sandig-schlammiger. Durch Sedimentverlagerung und Störstellen (Uferabbrüchen, Sturzbäumen) kommt es zur Bildung von Windungen und Mäandern. Große Flüsse und Ströme sind dagegen wieder relativ gradlinig, da hier die Strömung nicht ausreicht, um eine seitliche Verlagerung zu erreichen. Hier bilden sich durch den Feinsedimenttransport Sandbänke und Flussinseln. Mit zunehmender Größe des Einzugsgebietes verändert sich je nach Jahreszeit und Niederschlagsmengen der Wasserstand. Mehr oder weniger regelmäßig entstehen hohe Wasserstände, so dass das Gewässer über die Ufer tritt und sich in der Aue ausbreitet. Dies führt zu einer engen Verzahnung und starker gegenseitiger Beeinflussung von Gewässer und angrenzenden Landbiotopen.

Gewässerrenaturierung

Die Maßnahmen zur Verbesserung der Qualitätskomponenten der berichtspflichtigen Fließgewässer nach der WRRL sind in den Ausweisungsbögen für den 2. und 3 BWZ festgehalten. Hiernach werden vielfach Verbesserungsmaßnahmen zur Einleitung / Zulassung einer eigendynamischen Entwicklung, Strukturverbesserung durch den Einbau von Kies und Totholz, Gehölzpflanzungen und Flächenbereitstellung im Talraum für Randstreifen genannt.

Die an der Stör nach der naturnahen Umgestaltung von BBS festgestellten Verbesserungen der Qualitätskomponenten konnten nachweislich auf das Herstellen / Vorhandensein von Gewässerverschwenkungen unterschiedlicher Größe zurückgeführt werden.

Deutlich vor allen anderen Maßnahmen nehmen Gewässerverschwenkungen einen sehr positiven Einfluss auf die positive Entwicklung von Fließgewässersystemen.

Insofern sollte das Herstellen derartiger Gewässerverschwenkungen / -verlegungen vorrangig zum Tragen kommen.

Die an der Stör durchgeführten Maßnahmen geben gute Hinweise bezüglich der Anzahl der erforderlichen Gewässserverschwenkungen. Da an der Stör auf 700 m Länge 4 Verschwenkungen gebaut wurden, ist für z.B. eine rd. 2 km lange Strecke die dreifache Anzahl von Verschwenkungen erforderlich, um eine deutliche Verbesserung der Qualitätskomponenten und schließlich den „guten ökologischen Zustand“ (GÖZ) zu erreichen.

Beispielabschnitt aus der Umgestaltung an der Stör Arpsdorf, Foto BBS-Umwelt

Bei der Planung von möglichen Gewässerverschwenkungen / Gewässerverlegungen wird versucht, in Abhängigkeit der Flächenverfügbarkeit, Teilbereiche in dem „historischen Gewässerverlauf der „Königlich Preußischen Landesaufnahme“ zu verlegen. Aus diesen alten Karten können auch insbesondere Hinweise über die Größe und Anzahl für die Planung und Platzierung von Gewässerverschwenkungen gewonnen werden.

Eine positive Entwicklung, vergleichbar der an der Stör ist bei guter Flächenverfügbarkeit denkbar, zumal wenn Wirbellosenpotenzial bereits stellenweise vorhanden ist.

Das Team Soll/BBS ist aufgrund der langjährigen gemeinsamen Erfahrungen bei Planung und Baubegleitung in der Lage, die Erfordernisse von Hydraulik und Biologie so in Zusammenarbeit mit Ing.-Büros Wasserbau umzusetzen, dass Kiesbänke nicht versanden und Dynamik die Entwicklung in Richtung Leitbild unterstützt.

Auch die Abstimmung mit Bodenschutz und UNB erfolgen z.B. im Kreis Segeberg für Projekte an der Schmalfelder Au, Wiemersdorfer Au aber auch an der Hudau / Ohlau und Rothenmühlenau erfolgreich. Da wir i.d.R. die geschützten Biotoptypen „naturnaher Bach, Röhrichte und Auwald“ entwickeln, stellen die Maßnahmen eher eine Aufwertung im Naturhaushalt (LBP) dar.

Beispielabschnitt aus der Umsetzung Radesforder Au/Rothenmühlenau, Foto BBS-Umwelt