Schifffahrt, Häfen und Wasserstraßen spielen in Schleswig-Holstein, dem Land zwischen den Meeren, eine besondere Rolle. Fähr- und Frachtlinien erschließen von Kiel, Puttgarden und Lübeck aus den gesamten Ostseeraum, Nord-Ostsee-Kanal und Elbe-Lübeck-Kanal bilden wichtige Verbindungsachsen.

BBS-Umwelt begleitet Planungen zu Bauvorhaben im Bereich Schifffahrt, z.B. Schleusenumbau, Erneuerung von Kanalbrücken, Hafenerweiterungsprojekte in Bezug auf die Auswirkungen auf die Umwelt. Wir erstellen

  • Umweltverträglichkeitsstudien, 
  • Landschaftspflegerische Begleitpläne, 
  • Artenschutzgutachten, 
  • FFH-Verträglichkeitsprüfungen.

In der Bauphase unterstützten wir die Auftraggeber bei der Überwachung der Einhaltung der Umweltauflagen und führen die vorgesehenen Vermeidungs-, Minimierungs- und Ausgleichsmaßnahmen durch.

Unsere Auftraggeber sind z.B. die Lübecker Hafengesellschaft (LHG) und die Wasser- und Schifffahrtsämter (WSA).

Beispiele aus unserer Praxis

1. Ersatzneubau der Schleuse Lauenburg im Elbe-Lübeck-Kanal

Die Schleuse Lauenburg ist die südlichste Schleuse im Elbe-Lübeck-Kanal (ELK), der seit über 100 Jahren ein wichtiges Bindeglied zwischen dem Ostseehafen Lübeck und der Elbe ist. 
Anfang der 1980er Jahre wurden alle Schleuse im ELK auf ihren bautechnischen Zustand hin untersucht. Bei der Schleuse Lauenburg war dieser Zustand so schlecht, dass ein Weiterbetrieb auch nach einer Grundinstandsetzung nicht mehr möglich gewesen wäre. Daher wurde vom WSA Lauenburg der Ersatzneubau geplant.

Für diese Vorhaben wurde von uns eine Umweltverträglichkeitsstudie, ein Landschaftspflegerischer Begleitplan und verschiedene biologische Fachgutachten (Vögel, Benthos, Vegetation) erstellt.
Bei den Umweltauswirkungen wurde ein besonderer Augenmerk auf die denkmalschützerischen Belange gelegt, da sowohl die Schleuse und der Kanal selbst als auch Anlagen in der Umgebung (z.B. die Palmschleuse) als (zum Teil in das Denkmalbuch eingetragene) Kulturgüter zu bewerten waren.

Der Planfeststellungsverfahren wurde im Jahr 2000 abgeschlossen. Die Bauphase erstreckte sich von 2001 bis 2006, die feierliche Einweihung der fertiggestellten Schleuse erfolgte am 16. Mai  2006.

2. Skandinavienkai Lübeck/Travemünde – KV Terminal

Der Skandinavienkai, direkt an der Travemündung gelegen, ist das größte Terminal der Lübecker Häfen und einer der größten RoRo- und Fährhäfen Europas. Er wurde im März 1962 eröffnet und seitdem kontinuierlich ausgebaut. In den letzten Jahren wurde der Skandinavienkai in großem Umfang um Hafenflächen und Gewerbegebiete für hafennahe Betriebe und Logistikunternehmen erweitert. Die Errichtung eines neuen Bahn-Terminals für den Kombinierten Verkehr (KV) mit fünf zuglangen Gleisen, die von zwei insgesamt 600 Tonnen schweren Portalkränen überspannt werden, stellte eine besondere Herausforderung an die Planungen dar.

Der Verlauf der Schienen am Borndiek führte zur Beeinträchtigung eines Habitates der Bauchigen Windelschnecke (europaweit geschützte Art des Anhanges II der FFH-Richtlinie.
Als Ausgleich wurden Gewässer in einer Kiesgrube entsprechend den Habitatansprüchen der Art geplant. Nach Etablierung der Gewässer erfolgte eine Umsiedlung der Tiere. Ein anschließendes mehrjähriges Monitoring belegte den Erfolg der Maßnahme.